Marokko 2017
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3. Teil : Taliouine - Merzouga und
retour, 1'600 km mit unseren KTM, Atlas- Gebirge
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Einmal
mehr überrascht uns die marokkanische Wüste wieder! Seit über 10 Jahren
"Überwintern" wir hier und jedes Mal finden wir wieder neue Pisten,
neue Passagen off-road und wunderschöne Orte zum Verweilen. Südmarokko
ist wie ein "Fass ohne Boden" in Bezug auf schöne Landschaften. Unserer
zweite Heimat!
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Da das Getriebe unseres Ducatos langsam, aber sicher "dr Bach abgoht",
beschliessen wir mit den Zweirädern nach Merzouga zu fahren.
Rückwärtsgang (futschiama!), 2. und 5. Gang mit mechanischen
Geräuschen. Es bleiben ja noch 1,3,4,6!!! Hoffen das reicht bis in die
Schweiz! Reparatur in Marokko = nix Agadir. Evtl. ein Getriebe vom
Abbruch. Nur im Notfall eine Lösung.
Im Camping Toubkal in Taliouine lassen wir unseren "flügellahmen"
Ducato stehen.
1. Etappe:
Taliouine - Tissint, 185 km
Über
Pisten geht es durch den Anti-Atlas. Nach ca. 60 Kilometern erreichen
wir den Pass der Legionäre. Leider wir dieser seit längerem nicht mehr
unterhalten. 2014 sind wir das letzte Mal hier gewesen und heute ist
der Zustand noch schlechter. Die Abfahrt ist schwierig und anstrengend
(sind auch nicht mehr die Jüngsten!), es gibt grosse Steine,
abgerutsche Teile etc. Endlich unten hoffen wir dass es im Flussbett
weitergeht. Waren schon früher mal da, war da schon schwierig. Leider
finden wir die alte Piste nicht mehr und es geht mit einem Umweg nach
Tissint. In der Kasbah Tissint verbringen wir die Nacht.
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Mittagspause
auf der Passhöhe. Es gibt wieder einmal Sardinen, Brot, Orangen und
Wasser aus dem Camelbag. Heute gabs noch Basler Leckerli dazu!
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2.Etappe: Tissint - M'hamid, 280 km
Von
Tissint aus fahren wir der alten Dakarpiste entlang, nahe der
algerischen Grenze. 4 Militärkontrollen bis zum trockenen Lac Iriki.
Die Militärs sind immer sehr freundlich. Weiter gehts in Richtung Erg
Chegaga durch den Fluss Draa. Egentlich wollen wir noch durch den Erg
fahren, aber der Wind wird stärker und es ist bereits 16.00. Eine Nacht
in den Dünen oder eine "Speziale" in der Nacht schenken wir uns!!! Also
ab nach Mhamid.
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Der einzige Baum weit und breit. Es ist nicht
immer leicht, in der Wüste ein Plätzchen im Schatten zu finden.
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Im Flussbett des
Draa im Süden des Erg Chegaga.
Herrlich, eine Kette von kleinen Dünen. Leider sieht man diese nicht
auf den Fotos, denn es ist nicht möglich unterwegs zu Halten. Die Dünen
sind sehr weich, bei jedem Halt muss man sich wieder ausbuddeln. Also
gilt: kräftig am Gaskabel ziehen (ja wir haben noch Kabel!) und immer
zügig voran. Bei diesem Fahrstiel macht es mächtig Spass!
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3. Etappe: M'hamid - El Mharech, 250 km
Wir
erreichen Tagounite durch eine Passage im Jebel Bani. Hier wird erstmal
getankt
und eingekauft. Genau: Sardinen, Brot etc. Weiter gehts durch die
Palmerai in
Richtung Südost. Leider geht es hier nicht weiter, Militärzone. Also
eine
andere Piste bis zum trockenen lac Maïder. Da es noch früh ist, fahren
wir
südwestlich weiter. Wir folgen einem herrlichen sandigen Tal und nach
einigen
Kilometern ist Ende im Gelände. Wieder Militärzone, interdite! Der
freundliche
Militär zeigt uns eine andere Piste ungefähr 2 km entfernt. Wir suchen
ein
wenig und finden eine Passage zur Hauptpiste. Wir kommen wieder, es
gibt noch
viel zu entdecken in dieser Gegend.
Es bleiben noch 100 km bis Merzouga. Aber die Nacht verbringen wir
trotzdem in
der Auberge de El Mharech. Hier haben wir schon öfters übernachtet. Ein
schöner
Platz
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Kurz
nach Tagounite, ein Brunnen mitten auf dem Plateau. Eine Gruppe Esel
wartet auf jemanden der ihnen Wasser schöpft! Esel ist schnell gefunden!
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Wir stärken uns
bevor es durch weichen Sand weitergeht. Logisch,
Sardinen, Brot und Orangen!
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Schöne sandige
Landschaft entlang eines Bergeskamms. |
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Durchgang zur
Hauptpiste.
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4. Etappe: El Mharech - Merzouga, 100 km
Nach
dem Start in El Mharech fahren wir zuweit westlich. Um zur Hauptpiste
zu gelangen müssen wir durch eine Dünenkette mit weichem Sand. Es ist
nicht möglich schnell zu fahren. Wir und die Motoren werden langsam
heiss, aber es geht vorwärts.
Danach finden wir eine Piste da, eine Piste hier usw. Wir wollen
keinesfalls auf die Hauptpiste nach Taouz, denn hier gibt es das
geliebte Fesch-fesch (Feinsand wie Mehl) en masse. Kurz vor Merzouga
erreichen wir die Hauptstrasse, perfekt!
Erg Chebbi, immer
herrlich !
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4L Trophy
(Renault 4 L)
Einmal mehr, treffen wir auf die"4 L
Trophy" in Merzouga. Rally Renault 4 L mit jungen Studenten an
Bord, 1300 Teilnehmer.
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Nachdem
wir in Merzouga angekommen sind, besuchen wir unsere Freundin Zara. Wir
haben Kleider, Kinderspielzeug, Schokolade, Medikamente etc. dabei.
Beim traditionelle Tee werden wir zu Pizza berbère am folgenden Mittag
eingeladen.
Ruhetag in Merzouga!
Trotzdem 100 km.
Am Morgen beobachten wir den Start der 4L. Wir folgen ein paar
Kilometer, sehr sympatisch.
Zum
Mittagessen sind wir dann bei Zara. Ihre Schwester Aïcha hat die Pizza
berbère zubereitet, lecker, lecker! Danach spielen wir ein wenig mit
den zwei Kindern von Zara. Nissrina, die Tochter mit 2 1/2 Jahren,
lacht immer und rennt durchs Zimmer. Es macht uns Freude zu sehen, dass
Zara und die Kinder glücklich sind. Isabelle lernte Zara vor etwa 10
Jahren kennen, seither besuchen wir sie jedes Jahr.
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Nach
dem guten Essen besuchen wir zum ersten Mal das Museum von Hamad bin
Hamdan, Morocco
National Auto Museum.
Ein Reicher aus Dubai der zweimal im Jahr nach Merzouga kommt und ein
wenig mit seinen Fahrzeugen im Sand spielt! Es hat einige spezielle
Fahrzeuge in seiner Sammlung. Eintritt: Gratis und jederzeit. |
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Ein
doppelter Jeep! Wurde im Konvoi von Rabat hierher gefahren. |
Ein halber Jeep!
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Einige Landcruser.
Zustand: Neuwertig! |
Ein Elektrofahrzeug
und ein "Amphibiendingsbums". |
5. Etappe: Merzouga - Zagora, 260 km
Eigentlich
kennen wir schon fast alle Pisten nach El Mharech oder zum lac Maïder,
und trotzdem finden wir immer wieder was neues. Hinter der Tankstelle
in Merzouga geht`s schon los. Durch die Pampa, über Dünen, Flüsse, mal
links, mal rechts, mal geradeaus fahren wir in Richtung Zagora.
Manchmal geht`s auch wieder zurück zum Anfang.
Da wir recht früh Zagora erreichen, bleibt noch Zeit einen Tee bei Aziz
(Garage Iriki) zu trinken. Wir haben ihn bereits in Dakhla getroffen
als er Assistance für eine Rally gemacht hat.
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Noch
eine, für uns neue Piste, die wir zu ersten Mal befahren. Auch scheint
sie wenig benutzt zu werden. |
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Geisterdorf
im Nirgendwo. |
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Sandige
Bergketten, sehr schön zum Fahren. |
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Es sieht fast aus
wie in Mauretanien.
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Mittagessen. Was
gibts? Genau, Sardinen, Brot und Orangen. Aber der Platz ist
wunderschön! |
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Der lac Maïder im
Hintergrund.
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In
Zagora schlafen wir in der Auberge la Fibule du Draa.
Im
1990 war Isabelle das erste Mal mit Freunden in Marroko. Sie war zum
Training für die Atlas Rally mit einer TT 350 Yamaha hier. Lang ist`s
her! Ich war, so glaube ich wenigstens, im Jahre 1988 zum ersten Mal in
Marokko.
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6. Etappe: Zagora
- Taliouine, 400 Km
Wir
fahren über die Piste nach Foum Zguid. Die erste Hälfte ist sehr
schnell, der Rest ist in schlechtem Zustand. Die Piste endet bei einem
Pass, 60 km vor Foum Zguid. Danach geht`s auf der Strasse weiter. Über
den Anti Atlas in Richtung Taliouine. Ein kleiner, schöner Pass, noch
off road, dann nochmals 60 km über ein Plateau ins Camping. Die letzten
40 Kilometer auf dem Plateau (1800m) sind, wie immer, sehr kalt.
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Über
den Anti Atlas geht es in Richtung Taliouine. Die Umgebung wechselt
total.
Seit Foum Zguid verfolgt uns eine grosse Wolke. Während unserer
"Sardinenpause" fängt es leicht an zu tröpfeln. Oh, oh......, das
letzte Mal sind wir auf dieser Strecke beinahe im Schneegestöber
erfroren. Das brauchen wir nicht noch einmal. Zum Glück haben wir in
weiser Voraussicht unsere Regenkleidung eingepackt. Aber wir haben
Glück und es bleibt bei ein paar Tropfen. Die Piste ist aber recht
feucht und rutschig, aber wir erreichen Taliouine ohne Probleme.
Taliouine
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Es
ist sehr angenehm wieder im Bus zu schlafen. Kaltes Bier und sonstige
Leckereien.
Ein Tag Wäsche, ein bisschen Haushalt und kleiner Service an den KTM`s
ist angesagt. |
Mal was anderes
ausser Tagine oder Couscous. Es gibt leckere Crèpes mit
Ahornsirup aus Kanada. Merci Géraldine. |
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Zwei
Tage später starten wir einen Ausflug in den Atlas. Das ist super in
Marokko, von einem Tag auf den anderen bist du in der Wüste und dann im
Gebirge. Pisten bis auf 2600 m.
Wir wollen zum lac Ifni, am Fusse des Toubkal (4167 m). Eigentlich
dachten wir dass es nicht so viel Schnee hat. Aber,"oha lätz, do hets
no e Huffe vom däm wisse Züg"!
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Der Gipfel vom
Djebel Toubkal (Haut Atlas) ist der höchste Berg in Marokko und auch in
ganz Nordafrika. Vorne, blühende Mandelbäume.
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Kurz vor der
Auberge wo wir übernachtet haben. |
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Keine
Chance mit den grossen Motos. Wir sind nur 2 km vor dem lac Ifni (2350
m), aber es hat zuviel Schnee. Unter dem Schnee ist noch Geröll, dass
macht die Sache auch nicht einfacher! Ich versuche es trotzdem, aber
nach ein paar Metern gebe ich auf. Immer wenn ich Gas gebe, gräbt sich
das Hinterrad in`s Geröll ein. Scheisse, bin zu alt für solche Sachen.
Also KTM hinschmeisen, drehen und retour geht`s. Nächstes Jahr kommen
wir wieder, inch Allah. |
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Die
Nacht verbringen wir in einer Auberge in einem kleinen Dorf im Atlas.
Als die
Sonne untergeht, wird`s langsam kalt. Zum Glück gibt es keine
Heizung!!! Brrr...... |
Am nächsten Morgen
versuchen wir über einen kleinen Pass zu fahren. |
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Und
zum zweiten Mal in zwei Tagen stecken wir im Schnee auf 2550 m fest.
Etwa ein oder zwei Kilometer vor der Passhöhe kehren wir um. Hat aber
Spass gemacht und kalt hatte auch niemand! |
Mit der
Schneeschmelze haben sich die Stauseen gut gefüllt.
Im Tal sind die Temperaturen auch sehr angenehm. |
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Einige
Tage später.
Wieder einmal eine ganz andere Gegend. Die Magie Marokkos!!!
Über eine schöne Piste fahren wir von Taliouine in die Gegend der
Tissliteschlucht. Wir waren letztes Jahr schon einmal hier, hatten aber
nur die Motorradklamotten dabei, und konnten die Schlucht nicht
besichtigen (zu faul!). Jetzt, mit Turnschuhen und normaler Bekleidung
geht es in die Schlucht. Ein wirklich lohnender Ausflug.
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"Wo
kömme die Gwäggi här"? Erstaunlich wie es hier aussieht. Nach dem
Ausflug gibt es in der kleinen aber netten Auberge eine leckere Omlette
berbère.
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Wie im
letzten Jahr sind nach dem Essen alle Teppiche des Dorfes ausgelegt! Da
wir eh einen kaufen wolle, passt das ja gut. Leider finden wir keinen
in Orange! |
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Aber
trotzdem, Isabelle findet einen der uns beiden gefällt. Und dazu
verdienen sich die Frauen etwas, ohne dass ein Zwischenhändler noch was
abzweigt.! |
Auf dem Weg zurück
treffen wir auf junge Frauen und Esel, welche mit frischen Kräutern aus
den Bergen unterwegs sind. |
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Nach
Taliouine geht`s retour nach Agadir. Ab dem 8. März sind unsere Freunde
vom Enduro Agadir hier.
Vom 15. bis 23. März ersetzen wir Robby und Jaqueline im Paradis
Nomade. Sie sind dann mit dem 4 L Défi unterwegs.
Alors, à bientòt.
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4. Teil
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