Marokko 2008

1. Teil
Von Oberdorf nach Agadir


2. Teil
Sahara Occidental



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1. Teil
Von Oberdorf nach Agadir

Start am 22.12.2007 in Oberdorf. Besuch und Essen bei ISA-Mutti am 23. in Lausanne. 24. laden der 400er Honda bei Moto Evasion in Renens. Autobahn bis Cap d`Agde. Alles läuft gut, bis wir den Anhänger parkieren wollen. Nix Kupplung mehr, kaputt! Zum Glück genau auf dem Parkplatz vor der petite Villa von Isa. Was soll’s, ausladen und Loge beziehen. Am nächsten Tag via TCS den Abschleppdienst organisiert, aber am 25. ist tote Hose. Aus Agde kommt aber trotzdem der Abschleppdienst und der Ducato ist weg.

Bus1Bus2
Ducato auf der „Bahre  Getriebe am A….

Ersatzteil wird organisiert und wir schlagen uns die Zeit mit heizen, essen und trinken tot. Am Donnerstag ca. 17.00 die Meldung das nicht die Kupplung sondern das Getriebe am A…. ist. Nun denn, wir mieten via TCS ein Auto und kümmern uns um Ersatz. Freitagabend, kurz vor „Ladenschluss“ liegt ein Getriebe im Mietauto. Samstag wird dieses am morgen direkt zum Abschleppdienst gebracht. Aber Monsieur Abschleppdienst sagt aujourd`hui la garage est fermee (Samstag 29.12.)!!! Wir richten uns auf ein gemütliches Wochenende mit Muschelessen und Weintrinken ein. Bereits sind die ersten Biere eingeflossen, da läutet um ca 15.00 das Telefon. Es ist Monsieur Abschleppdienst der uns erklärt, dass er mit seinem Bruder die neue Kupplung und das Getriebe eingebaut haben. Als Dank erhält er von Isa ein paar bisous und je eine Flasche Schampus aus unserem Lager. Wir auf direktem Weg den Ducato laden, Anhänger an die Kiste und um ca. 17.30 geht’s auf die Autobahn. Am nächsten Tag (Sonntag 30.12.) sind wir bereits in Tarifa. 13.00 auf dem Schiff und 40 Minuten später in Tanger. Nun ist da nur noch das Problem mit dem Zoll. Bei der letzten Ausreise aus Marokko haben wir es verpasst unsere Fahrzeuge aus dem Register austragen zu lassen, und siehe da laut Zoll-PC sind da noch ein Ducato mit Anhänger und 2 KTM in Marokko! Wer sagt da was von „da isch sicher nüt im PC“??? Auch wollen wir eine Honda einführen die nicht uns gehört. Dafür braucht man laut Reiseführer ein amtlich beglaubigtes vom Notar unterschriebenes Schreiben usw. Nach einer Stunde ist alles erledigt!!! Am 31.12 treffen wir unsere Freunde auf einem Parkplatz in Marrakech.

Pause1petit dejeuner
Frühstück in Merzouga

 Ein Riesentheater (niemand hat geglaubt dass wir bereits da sind) und der Pastis fliesst in Mengen. Silvester dann in Ouarzarzate, sind aber ca. 0.15 bereits in der Koje. Weiter am 02.01.08m nach Zagora, wo wir unseren Bus für eine Woche stehen lassen. Mit unseren Freunden fahren wir über schöne Pisten nach Merzouga. Hier erhalten wir via SMS die Nachricht dass die Rallye Dakar abgeblasen ist! Schade, wollten wir doch wieder ein paar Tage mit dem Tross in Mauretanien verbringen. Also ändern wir unsere Pläne und bleiben in Marokko. Laut Internet ist es für Franzosen im Moment zu gefährlich nach Mauretanien einzureisen, laut EDA in Bern besteht keine „spezielle“ Gefahr. Von weitem sehen wir vielleicht aus wie Franzosen!! Wir beschliessen ein paar ruhige Tage in Agadir zu verbringen. Aus den paar Tagen sind bereits 10 Tage geworden.

Dune MerzougaPlage poisson
Dünen in MerzougaFischessen bei Tifnit

Seit wir unterwegs sind gibt es nur schönes Wetter. Ab 9.00 morgens (aufstehen) ist T-Shirt angesagt, wenn die Sonne untergeht wird es kühl. Gestern waren wir alle in einem Hammam-Bad. Kosten ca. 10SFr. Männer und Frauen getrennt. Wir drei Kerle also hinein, Klamotten ab und rein ins Vergnügen. Es gibt da 3 Räume und es ist sehr warm. Es gibt Seife, Gel und eine braune „Pampe“. Wir setzten uns auf den gekachelten Boden und warten der Dinge die da kommen werden. Es geht los, je ein Marokkaner schnappt sich einen „Turi“ Jeder wird mit heissen Wasser übergossen, danach werden wir mit einem „Rubbeltuch“ (ich nenne das Scotch.Brite, das grüne Ding aus der Küche!!) bearbeitet. Ich fühle mich wie ein Schwein im Bottich, dem die Borsten entfernt werden. Auf einmal fängt Paolo an zu schreien. Ich sehe wie sein Peiniger ihm die Arme und Beine „verdreht“. Bald bin ich an der Reihe, der Kerl will mir anscheinend alle Kochen brechen. Ich überlebe jedoch die Attacke und werde als Dank mit Seife eingerieben. Danach mit kühlerem Wasser und dann mit kaltem Wasser abgewaschen. Wir sind nun „Porentief rein“ und unsere Haut ist rosafarben. Ca. 40 Minuten dauert diese Reinigung. Auch unsere Damen haben das Bad überlebt. Man oder Frau muss das erlebt haben! Wir gehen sicher wieder ins Hammam. Am Sonntag packen wir unsere Sachen und ziehen nach Süden. Diese Gegend kennen wir nur von unserer Durchfahrt nach Mauretanien. Es soll aber in der Sahara Occidental sehr schöne Gebiete geben. 

Wir werden sehen. Bis dann, au reservoir!!! 

ISAKURT

 20.01.2008

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2. Teil

Sahara Occidental

Diesen Teil der Sahara Occidental (Süd-Marokko, ehemals Spanien), kennen wir nur als Durchfahrtspassage wenns nach Mauretanien gehen soll. Die Strasse ist langweilig und monoton. Von TanTan zur Grenze 1200 km immer geradeaus. Es soll aber laut Aussage von Bekannten schöne Pisten, Dünen und Salzseen beidseits der Strasse geben. Diese wollen wir unter die Räder nehmen. Via Tantan geht’s nach Tarfaya und dann in Richtung Laayoune. In der Nähe von Darwa finden wir im Camping „Le roi beduin“ eine einfache, wunderschön gelegene Schlafstelle. Das Wasser zum Duschen etc. ist stark salzig, aber für Teigwaren optimal! Strom gibt es ab Solarpanel oder aus der eigenen Batterie. Solche Plätze sind uns am Liebsten, denn da gibt es die grossen Wohnmobile nicht (ca. 4 km Piste). Von hier aus starten wir unsere Trips ins Ungewisse. Durch Dünen, Steinhaufen und entlang dem Strand sind wir auf den Spuren der Rallye Shamrock.

CampementLaayoune
Campin „Le roi beduin“Laayoune

Nach 3 Tagen fahren wir weiter in Richtung Smara. Diese kleine Stadt liegt abseits der grossen Strasse nach Mauretanien. Die Grenze zu Mauretanien ist seit langem geschlossen und nur für die Rallye Dakar wird sie geöffnet. Das scheint aber nun Geschichte zu sein! Hier gibt es auch keinen Campingplatz und nur sehr kleine „Hotels“, d.h. unter der Brücke zu schlafen ist besser. Mit unserem Bus können wir aber auf dem Platz vor dem „Commissariat de Police“ schlafen. Restaurants sind auch Mangelware, trotzdem müssen wir nicht hungrig ins Bett. In der Stadt gibt es viele kleine Stände wo man sich verpflegen kann. Beim einen Stand kauft man das Fleisch, beim Anderen das Gemüse und Beim Dritten wird die ganze Sache zubereitet. Geschmeckt hat es gut. Hygiene? Nun, wir haben eine kleine Notfalltoilette im Auto!!! Aber nichts passiert, alles bleibt wo es sein soll. Retour beim Bus wartet schon eine Schar Kinder auf uns. Wir legen uns schlafen, aber darauf haben die Rabauken nur gewartet. Sie schleichen sich ans Auto und klopfen mal links, mal rechts an die Türe. Wir machen das Spiel mit und antworten mit Wasser und sonstigem. Nach einer Stunde suchen die Kleinen eine andere Unterhaltung oder müssen endlich in s Bett. Wir schlafen ungestört bis am nächsten Morgen. Da nächste Woche 2 Kumpels für eine Woche mit uns unterwegs sind, müssen wir noch einiges organisieren. Wir planen eine ca. 5 Tage dauernde Tour im Antiatlas. In der Umgebung von Guelmin und Amtoudi suchen wir nach Pisten welche uns durch die schönen Berge, Schluchten und Oasen dieser Region führen. Trotz vieler Informationen und GPS-Daten verfransen wir uns in den Bergen. Die Pisten sind zum Teil sehr schlecht oder enden irgendwo in der Pampa. Nach langem Suchen finden wir einen steinigen Weg über einen Pass. Auf der anderen Seite geht es durch ein schönes Tal in dem viele Nomaden ihre Zelte aufgeschlagen haben. Danach geht es auf einer sehr guten und schnellen Piste weiter. Diese wird von „Benzinschmugglern“ benutzt, welche das billige, von Taxen befreite Benzin aus der Sahara Occidental nach Norden bringen. Aber alles hat ein Ende, so auch diese Piste. Weiter geht es auf Rumpelpisten in Richtung Süden. Leider zu fest nach Süden, wir sind vom Kurs abgekommen. Jeder Versuch, eine Piste in die gewollte Richtung zu nehmen scheitert. Langsam wir es dunkel und Isabelle gibt unsere Position in den Laptop (ist immer im Rucksack dabei) ein. Der Fehler ist schnell erkannt und wir suchen den schnellsten Weg nach TanTan. Gegen 20.00 sind wir endlich da. Zum Glück war die Piste relativ gut, denn im Dunkeln gibt es besseres als sich auf einer Piste irgendwo in der Wüste rumzutreiben! Noch eine halbe Stunde und wir sind am Tagesziel (Ksar Tafnidilt) angekommen. Statt der geplanten 300 km sind es nun 380 km geworden und mein Sitzfleisch braucht Ruhe. Am nächsten Morgen geht es über herrliche Pisten retour, diesmal ohne Umwege.

AmtoudiTafnidilt
AmtoudiTafnidilt

Retour in Agadir werden die KTM`s kontrolliert und die beiden vorderen Reifen inkl. „bib mousse“(anstatt Schlauch) ersetzt. Freitagabend sind Hans und Lori da. Den Samstag verbringen wir in Agadir. Am Sonntag holen wir bei unserem Freund Omar die 2 Miet-Hondas ab und los geht’s. Es beginnt aber schlecht, bereits am Morgen hat Lori einen Platten vorne und gegen Abend, Hans den gleichen „Mist“hinten. In Tafraoute reparieren wir bereits routiniert den Schlauch. Die Sonne denkt schon langsam ans schlafengehen, wir aber wollen noch nach Amtoudi (ca. 80km). Es wird dunkel und Hans fährt schon wieder auf der Felge! Zack-Zack, das Rad ist wieder ausgebaut und ich fahre mit Hans ins nächste Dorf. Die reparieren den Schlauch fast so schnell wie wir, und eine halbe Stunde später ist alles i.O. Es ist jedoch Nacht und wir haben keine Lust die restlichen 50km Piste zu fahren. Das nächste Hotel ist ca. 20km weiter entfernt, aber auf guter Strasse. Am nächsten Morgen fahren wir dann Richtung Amtoudi durch eine schöne Schlucht……., Hans fährt aber schon wieder auf der Felge! Wir erreichen Amtoudi auch mit plattem Reifen. Aber so geht es nicht weiter (obwohl wir nun Spitzenzeiten beim Schlauchreparieren hinlegen!). Ein kurzes Telefon mit Omar, und er bringt uns ein anderes Hinterrad. Ich treffe ihn auf halbem Weg in Tiznit. Das heisst für mich, auf der linken Backe 140km hin und auf der rechten 140km zurück. Trotzdem bin ich froh, das Problem gelöst zu haben. Die nächsten Etappen verlaufen ohne grössere Probleme. Die Woche war super und geht viel zu schnell vorbei. Hans und Lori sind .bereits wieder zuhause.

Wir sind aber wieder unterwegs in Tafraoute, einer Stadt ca. 1200m hoch gelegen. Hier hat es viele Pisten die nicht mehr, oder nur selten befahren werden. Da ist genau das, was wir suchen. Nach ein paar Tagen in der schönen Umgebung von Tafraout fahren wir weiter, dem Meer entlang nach Agadir. Im Moment sind wir in unserer 2. Heimat, dem „Paradis Nomade“.

TafraoutePiste cassée
Tafraoute

Bis dann, au reservoir ISAKURT

22.02.2008

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