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Marokko 2015

1. Teil: Start am 26.12.2014, Lausanne - Spanien - Agadir - Icht - Smara - Agadir
vom 26.12.2014 au 23.01.2015

Famille lausanne
Am 26.12. starten wir in Richtung Lausanne. Dort treffen wir die Familie von Isabelle.

Auf dem Foto sind Mélissa, Célia, Alicia und der Neuankömmling Loïc.






Am nächsten Morgen, "Überraschung", es hat geschneit. Da wir ohne Winterpneus unterwegs sind, warten wir bis am Mittag mit der Weiterfahrt. Da es auch bis -12° kalt werden soll, müssen wir weg, sonst friert unser Wasser im Auto ein (nein nicht im Motor, der hat Frostschutz). Gegen Mittag bessert sich das Wetter. Einmal auf der Autobahn gehts ohne Probleme weiter.
Allerdings nur bis über die Grenze in Genf. Ab da geht gar nichts mehr. Die Franzosen wollen in die Ferien und in Savoyen ist alles dicht. Viel Schnee und viele Autos = Riesenpuff! Nach 3 Stunden im Stau geht es in Richtung Süden ohne weitere Probleme vorwärts. Abends sind wir in 
Cap d'Agde.

Tossa de Mar
Wir bleiben 2 Nächte in Cap d`Agde, danach wollen wir ein paar Endurofreunde treffen, die sich in Tossa de Mar (Nähe Barcelona) im Gelände rumtreiben. Organisiert hat das ganze Laura Kyburz (Gaberthuel Motos). 2 Wochen. inkl. Neujahr, machen sie die Gegend unsicher. Der Ort ist sehr schön und das Gelände soll auch genial sein.  Wir verbringen einen angenehmen Abend zusammen und nach dem Frühstück geht es für uns weiter in Richtung Tarifa.
Den Jahreswechsel verbringen wir gemütlich auf einem Campingplatz mit Sicht auf Tanger. 01.01.15 um 11 sind wir auf dem Schiff nach Tanger.
Paradis Nomade, Agadir
Fondue, Paradis Nomade
Am 2. Januar erreichen wir unser "Zuhause", das Paradis Nomade in der Nähe von Agadir. Wie vorgesehen sind Claudia und David schon da.
Erstes Frühstück in der Sonne, welch Freude!
Unser traditionelles Fondue mit unseren Freunden Jacqueline und Robby (Paradis Nomade), Philippe (www.borj-biramane.com) und Claudia mit David.
Vallée du Paradis

Erster Ausflug mit den KTM`s ins vallée du Paradis.
Die Strasse entlang dem Fluss ist in einem schlechten Zustand nach den heftigen Regenfällen im November.




Nach einer Woche "boule tranquille" (faulenzen), starten wir in Richtung Icht. Einen Zwischenstop legen wir in Mirleft in der Auberge Atlas Trip ein. Hier geben wir unsere mitgebrachten Kleider und Decken ab. Die Region wurde von den starken Regenfällen im November am härtesten getrofffen.Viele Häuser und Strassen sind komplett weggespült worden. Zum Glück hat die Hilfe hier sehr gut funktioniert.



Schöner Strand, kurz vor Sidi Ifni.
Sidi Ifni

In Aglou und Sidi Ifni hat das Wasser alles mitgerissen.
Hier 2 Fotos von Sidi Ifni, man sieht die Reste vom Campingplatz. Auch Brücke und Strasse sind weg.


Die Nacht verbringen wir am Plage Blanche, wo wir per Zufall unsere Freunde Lilly und Steffen aus dem Schwarzwald treffen. Eigentlich wollen wir 2 Nächte bleiben, aber der Wind bläst stark und wir verschwinden.



Wir erreichen Icht, www.borj-biramane.com, am 13. Januar. Unsere Freunde Claudia und David sind schon unterwegs nach Dakhla (ca. 1000km südlich). Sie rechnen ca. 2 Wochen für die Reise. Da uns das zu lange ist (2 Wochen im Zelt!) und wir Dakhla von unserern Reisen Nach Togo etc. schon kennen, trennen sich unsere Wege leider.
 
Was uns betrifft, wir starten
am 15 Januar alleine mit den KTM`s nach Smara. Zuerst 200km südlich von Assa. Da uns unsere Reise über 500km durch die Sahara führt (kein Dorf, nix Benzin etc.) füllen wir unsere Tanks (je 45 Liter), kaufen Wasser und Futter für 2 Tage ein. Unser neues Zelt ist auch dabei, wir planen unser erstes Bivouac zusammen in der Wüste. Das letzte Mal für mich war Algerien 1992.


Mitten im Nichts treffen wir auf 2 Panzerwracks.

Diese Region der Westsahara hat eine lange, gewaltreiche Geschichte hinter sich. Am Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Westsahara von den Spaniern kolonialisiert, 1975 der "Marche Verte", organisiert durch König Hassan II von Marokko, wurde die Westsahara zu 2/3 Marokko und zu 1/3 Mauretanien zugesprochen. Algerien und die Bewohner der Westsahara wurden nicht befragt! Dadurch entstand die "Front Polisario", welche für die Unabhängigkeit kämpft. Das Problem ist nicht gelöst und es gibt immer Spannungen in diesem Gebiet. Auf den Tourismus hat das bisher keinen grossen Einfluss. Touristen sieht man eh keine!
Das Gebiert wird stark vom marokkanischen Militär überwacht.



Gegen 16.30 finden wir einen schönen Platz zum Campen. Ein wenig Wind, aber nicht stark (noch nicht!). Eine kleine Düne bitten Schutz gegen den Wind.


Zum ersten Mal benutzen wir dieses Zelt. Sehr geräumig, genug Platz zum Schlafen und für das Gepäck. Im "Vorzelt" können wir kochen.Perfekt für uns 2.


Als Esstisch dient meine KTM.

Beim "Zurechfalten" im Zelt windet es fast nicht mehr. Ich schlafe sofort ein.

Aber mitten in der Nacht gehts los. Das Zelt wackelt und biegt sich nach allen Seiten. Es wird immer "besser". Isabelle liegt in der Mitte des Zelts, über ihr ist ein Fenster mit Fliegengitter welches sich nicht ganz schliessen lässt. Der Sand wirbelt hemmungslos ins Zeltinnere. Von Isabelle sehe ich nur noch die Nase, der Rest ist "eingepackt" im Schlafsack und der Decke. Ich drehe mich und schlafe weiter, kann ja eh nichts machen.  Am nächsten Morgen grabe ich Isabelle aus dem Sand aus. Es gibt aber doch "good news", das Zelt hat gehalten!

Am Morgen windet es immer noch sehr stark. Zusammenpacken ist recht mühsam. Aber es geht besser als gedacht.


Als alles gepackt und auf den KTM`s verstaut ist gehts uns besser.


Etwa 50km später finden wir ein verlassenes Bordj (Hirtenhaus). Im Windschatten waschen wir uns ein wenig und essen Sardinen mit Brot.




Friedhof von El Farsia.

In dieser Gegend gab es 1987 grössere Kämpfe der Polisario mit der marokkanischen Armee.

Flüchlinge aus der Sahara leben heute noch in Lagern in der Nähe von Tindouf (Algerien). Tindouf ist ca. 100km entfernt in Algerien.
Wer Familie im Lager hat, darf sie einmal pro Jahr, unter Aufsicht der UNO, besuchen!!!

Brunnen entlang dem Tal Seguiet el Hamra.
Hier ist alles noch in Ordnung. Schöne Gegend, tolle Pisten durch den Sand etc.
Aber plötzlich, mein Motor will nicht mehr! Die Kiste will nicht mehr starten, schlimmer noch, der Motor dreht nicht mehr, blockiert. Das ist das erste Mal in 17 Jahren auf afrikanischen Pisten, dass uns eine KTM im Stich lässt. Zum Glück sind wir durch die Sandpassagen durch. Wir sind aber immer noch ungefähr 35 km von einer Strasse entfernt. Nun wird mit dem Spannset abgeschleppt. Funktioniert am Anfang nicht so gut. Isabelle zieht, wie immer, fest am Gasseil! Ich hänge am Lenker und mein Hinterrad ist mehr quer als sonstwas. Da ich Überleben will, lasse ich das Spannset los. Nun gehts langsamer voran, mit 35 km/h geht es recht gut voran. Einige sandige Passagen machen aber trotzdem Probleme, also ist Schieben angesagt. Bei jeder Kreuzung fährt Isabelle voraus und sucht die gute Piste. Endlich erreichen wir die Strasse, es bleiben aber noch 150km bis Smara. Routine stellt sich ein und wir fahren mit ca. 80km/h in die Nacht. Ich sehe nichts ausser das Rücklicht von Isabelle (ca. 1,5 Meter vor mir!) und der Auspuff lärmt mir in die Löffel. Wir erreichen Smara im Dunkeln, aber nach einer warmen Dusche im "schönen" Hotel ist die Welt wieder in Ordnung. Danach gibt es noch Poulet mit Fritten, was braucht man mehr? Wir sind glücklich, ohne Unfall angekommen zu sein.  
Smara

Am nächsten Morgen, punkt 9.00 fahren wir mit dem Linienbus in Richtung Icht. Wir sind die einzigen Touris an Bord. Der Bus ist ganz ok, die Luft auch noch! Nach ca. 3 Stunden dreht sich unser Vordermann um und fragt "plastik?". Ich verstehe nicht was er will. Nach ein paar Minuten, dass gleiche nochmals. Inzwischen ist er etwas bleich geworden. Sekunden später ist mir alles klar! "Plastik?", damit war ein Plastiksack gemeint. Er sieht sich sein Frühstück nochmals eingehend auf dem Boden an! Die gute Luft ist auch weg, zum Glück kann ich eine Düse der Lüftung öffnen. Pause in Tantan.
In Guelmim wechseln wir den Bus, die Luft ist wieder ok. Icht erreichen wir um 17.00. Lilly und Steffen sind auch da, welch Zufall.
Smara

Mit unserem Ducato fahren wir von Icht nach Samra zurück, laden die KTM`S und unsere Klamotten ein und suchen einen Platz zum Schlafen. In Smara gibt es keinen Campingplatz und auch praktisch keine Tourist. Die einzige Möglichkeit besteht vor dem Polizeiposten zu schlafen. Haben wir aber vor ein paar Jahren schon mal ausprobiert. Die Kinder lärmen um das Fahrzeug, spielen Ball mit Zielscheibe Auto uns. Das schenken wir uns diesmal.

Wir fahren aus Samara in Richtung Laâyoune. Nach 10km erreichen wir ein Gebäude mit einem "musée archéologique". Der "Hüter des grals" ist ein sehr sympathischer  Archäologe aus der Sahara. Leider spricht er nur spanisch und "saharoui". Aber mit etwas französich, spanisch, italienisch, englisch und mit Häneden und Füssen klappt die Konversation recht gut. Es gibt warme Milch mit Nesquik, Thé und Biscuits.
Am nächsten Morgen, nach einem leckeren Thé, gehts weiter in Richtung Agadir.
Camping de Smara
Camping de Smara
Good news! Der Campinplatz, ca. 15km vor Smara soll ab Februar wieder offen sein. Inch Allah! Die Arbeiten sind im vollen Gange.
Camping de Smara
Camping de Smara
Hier die Duschen, ein wenig speziell !
Hier wird der Plaster angemacht.




Montag 26.01, ich zerlege den Motor auf der Kupplungsseite (unter Aufsicht von Jean Brucy, 25-facher Dakarteilnehmer und 15. Gesamtklassement 2015,
www.randoraidmaroc.com) und sehe sofort wo das Problem liegt. Es liegt unten im Gehäuse und heisst gerissene Steuerkette. Der Motor hatte erst 1500km auf dem Buckel, Pech gehabt. Ein paar andere Teile sind noch in Mitleidenschaft gezogen worden, aber "pas trop grave". Insgesamt 5 Teile werden sofort bei Meister Motorcycles in Ramiswil bestellt. Inch allah sind die bis ende Woche in Agadir. Dann geht die Reise weiter, wieder in den Süden. Hätte schlimmer sein können! Nächstes Jahr ist garantiert ein Ersatzmotor im Gepäck, dieser wird dann in Agadir bleiben! Bin sicher, ab dann null Probleme!!!
Im Moment faulenzen wir in Agadir rum, installieren wifi im Auto, entsorgen volle Bierdosen, grillen mit Freunden um die Wette und planen die nächsten 2 Monate. Keine schlechten Aussichten. Unser Freund Bruno hat sich angemeldet, Freude herrscht.






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